Auto / VerkehrFahrradfahren in deutschen Städten: Sicherheit und Infrastruktur im internationalen Vergleich

Fahrradfahren in deutschen Städten: Sicherheit und Infrastruktur im internationalen Vergleich

Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland im Bereich der Radwegenutzung durchschnittlich ab. Münchens Radwege gelten als sicher, jedoch zeigen andere Städte Schwächen. Diese Studienergebnisse müssen Konsequenzen für die Verkehrspolitik haben.Verkehrssicherheit in Europa

Cyclomedia veröffentlicht Urban Road Safety Index 2024: Deutsche Städte unter den sichersten in Europa – München und Hamburg als Vorbilder in der Verkehrssicherheit

Wetzlar, 11. September 2024 – Wie sicher fühlen sich Europas Bürgerinnen und Bürger im Straßenverkehr? Cyclomedia, ein weltweit führender Anbieter von Geodaten-Technologie, hat sich mit dieser Frage beschäftigt und den Urban Road Safety Index (URSI) 2024 veröffentlicht, eine umfassende Studie, die die Wahrnehmung der Verkehrssicherheit in 32 europäischen Metropolen vergleicht. Die Ergebnisse zeigen: München landet beim allgemeinen Sicherheitsempfinden im Straßenverkehr in den Top 10, Hamburg ist immerhin unter den ersten 20. Berlin, Frankfurt und Köln schneiden im europäischen Vergleich gut ab, haben aber aus Sicht der Befragten noch Nachholbedarf bei Radwegen und Ladeinfrastruktur. In allen untersuchten Städten wird als häufigste Maßnahme, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, eine bessere Trennung der Fahrbahnen genannt. Das überraschendste Ergebnis: Die Mehrheit der Deutschen ist für Tempo 30 in Städten und für ein absolutes Alkoholverbot.

Sicherheitsgefühl: deutsche Städte vorn dabei

Unter den deutschen Städten fühlen sich die Münchner am sichersten im Straßenverkehr. 84 % der Befragten gaben an, sich „sicher“ (56 %) oder „sehr sicher“ (28 %) zu fühlen. Hamburg folgt dicht dahinter mit 80 % – und beeindruckt vor allem dadurch, dass sich 31 % der Hamburger „sehr sicher“ fühlen. Dies ist nicht nur der höchste Wert in dieser Kategorie unter den deutschen Städten, sondern auch in ganz Europa. Auch Berlin schneidet mit 55 % („sicher“) und 18 % („sehr sicher“) gut ab. Köln und Frankfurt landen knapp dahinter. Um die Verkehrssicherheit in ihrer Stadt weiter zu verbessern, steht bei den befragten Deutschen – wie auch im übrigen Europa – eine bessere Fahrbahntrennung ganz oben auf der Wunschliste.

Städte wie München und Hamburg sind Vorbilder in Sachen Verkehrssicherheit im deutschen Vergleich, aber das allgemeine Stimmungsbild in Deutschland ist recht homogen. Im europaweiten Vergleich gibt es jedoch erhebliche Unterschiede im Sicherheitsempfinden. Besonders düster sieht es in Rom und Athen aus: In Rom empfinden 60 % der Befragten den Straßenverkehr als (sehr) unsicher, in Athen sind es sogar 68 %. Das höchste Sicherheitsempfinden in Europa finde sich in Tallinn (Estland), wo 88 % der Befragten angaben, sich sicher oder sehr sicher zu fühlen.

„Unsere Studie zeigt deutlich, dass München und Hamburg zu den sichersten Städten Europas gehören – ein Ergebnis, das die Bemühungen dieser Städte im Bereich der Verkehrssicherheit widerspiegelt. Doch auch in den sichersten Städten gibt es weiterhin Herausforderungen, insbesondere wenn es um die Integration neuer Mobilitätsformen geht“, erklärt Thomas Homrighausen, Geschäftsführer von Cyclomedia Deutschland.

Radwege: deutlicher Nachholbedarf

Im Bereich der Fahrradinfrastruktur gibt es in deutschen Städten noch Verbesserungspotenzial. Während in München 62 % der Befragten die Radwege in ihrer Stadt für sicher halten, sind es in Frankfurt (55 %) und Hamburg (52 %) nur mehr als die Hälfte, in Berlin lediglich 49 % und in Köln 47 %. Hier können sich deutsche Städte an Spitzenreitern wie Helsinki (79 %) orientieren.

Überraschenderweise landet „die“ Fahrradstadt Amsterdam mit nur 44 % Zustimmung bei der Frage nach der Sicherheit der Radwege im hinteren Drittel. Erstaunlich auch, dass 81 % der Amsterdamer die Straßeninfrastruktur für neue Mobilitätsformen wie E-Scooter und E-Bikes für unzureichend halten. Apropos Zukunftsfähigkeit: Bei der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zeichnet die Studie ein geteiltes Bild. In Frankfurt sind 56 % der Befragten der Meinung, dass es mehr Ladepunkte für Elektroautos geben sollte, in Berlin nur 42 %.

Geschwindigkeitsbegrenzungen und absolutes Alkoholverbot: Breite Zustimmung

Die Idee, das Tempolimit in Innenstädten auf 30 km/h zu senken, findet in deutschen Städten breite Unterstützung. In Frankfurt, Köln und München sind rund 60 % dafür, in Hamburg 55 % und in Berlin 51 %. Diese Werte liegen jedoch unter denen der europäischen Spitzenreiter, die beide spanische Städte mit über 70 % Zustimmung sind: Sevilla und Barcelona.

In allen deutschen Städten herrscht auch große Einigkeit über ein absolutes Alkoholverbot im Straßenverkehr. Dies findet mit über 70 % eine breite Zustimmung. In Berlin sind es sogar 84%. Überraschend ist, dass jeder zehnte Hamburger ein absolutes Alkoholverbot strikt ablehnt. Im slowakischen Bratislava tun dies nur 2 % und 93 % stimmen (sehr) zu.

Brückensicherheit: Kölner besorgter als andere Deutsche

Während sich in Rom 57 % der Einwohner Sorgen über mögliche Brückeneinstürze machen, sind die Deutschen insgesamt gelassener – mit interessanten regionalen Unterschieden. In Köln, bekannt für seine Rheinbrücken, sorgen sich immerhin 37 % der Befragten um mögliche Brückeneinstürze. Das ist deutlich mehr als in München, wo nur 24 % solche Befürchtungen äußern. Berlin liegt mit 26 % besorgter Bürger im Mittelfeld.

„Diese Ergebnisse spiegeln möglicherweise die öffentliche Diskussion über den Zustand der Infrastruktur in verschiedenen Regionen Deutschlands wider“, kommentiert Cyclomedia Deutschland-Geschäftsführer Thomas Homrighausen. „Sie zeigen, dass das Thema Brückensicherheit durchaus im Bewusstsein der Bürger präsent ist, wenn auch in unterschiedlichem Maße.“

Fazit: Licht und Schatten in deutschen Städten

Der Urban Road Safety Index 2024 von Cyclomedia zeigt, dass die deutschen Städte in Sachen Verkehrssicherheit zwar auf einem guten Weg sind, aber auch noch Verbesserungspotenzial haben. Während das allgemeine Sicherheitsgefühl relativ hoch ist, gibt es bei Themen wie Elektromobilität und Fahrradinfrastruktur noch Nachholbedarf.

Thomas Homrighausen fasst zusammen: „Die Studie liefert wertvolle Erkenntnisse für die Stadtplanung der Zukunft. Sie zeigt, wo wir stehen und wo wir hin müssen, um unsere Städte sicherer und lebenswerter zu machen. Die Herausforderungen sind vielfältig, aber deutsche Städte sind trotz einiger weniger Defizite aus Sicht ihrer Bürgerinnen und Bürger auf dem richtigen Weg.

Pressekontakt:

Cyclomedia
Julia Koch
Marketing Managerin Cyclomedia Deutschland GmbH
JKoch@cyclomedia.com

TEAM LEWIS
Anett Wittmann
Associate Director
cyclomediaDE@teamlewis.com

Über Cyclomedia

Als weltweit führendes Unternehmen im Bereich der digitalen Visualisierung von Außenräumen liefert Cyclomedia seit mehr als vierzig Jahren umsetzbare Erkenntnisse durch genaue 360°-Visualisierungen auf Straßenebene.

Auf Basis der KI-gesteuerten Analysen von Cyclomedia ist es möglich, eine bessere Welt für morgen zu schaffen. Wir entwickeln, bauen und betreiben die fortschrittlichsten „Mobile Mapping“-Systeme der Welt, die dicht besiedelte Stadtgebiete in Europa und Nordamerika visualisieren. Mit den zeitnahen und genauen Daten, die wir jedes Jahr sammeln, können Fachleute die Regierungen und Unternehmen dabei unterstützen, Städte grüner, zugänglicher, intelligenter und sicherer zu machen. www.cyclomedia.com/deOriginalinhalt von Anett Wittmann, veröffentlicht unter dem Titel “ Verkehrssicherheit in Europa: Deutsche Städte im oberen Mittelfeld, doch Cyclomedia-Studie offenbart Defizite bei Fahrradinfrastruktur und Zukunftsfähigkeit“, übermittelt durch Carpr.de

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